In evangelischen Kirchen in Österreich werden immer häufiger Theatergottesdienste aufgeführt. Gab es im Vorjahr 59 Theatergottesdienste, so sind für dieses Jahr schon 64 geplant und auch gebucht.

Beim Theatergottesdienst mit den Schauspielerinnen und Musikerinnen Sybille von Both, Friederike von Krosigk und Annegret Bauerle gibt es keine Predigt, vielmehr wird die Theateraufführung selbst zur Verkündigung. Pfarrer Andreas Fasching aus Perchtoldsdorf ist einer der „Erfinder“ des Theatergottesdienstes. Er sieht kein Problem darin, dass es im Theatergottesdienst in der Regel keine Predigt gibt: „Das empfinde ich gerade als das Reizvolle an diesem Format. Es ist eine ganz andere Art der Verkündigung, auf hohem künstlerischem Niveau, weniger textlastig, emotional mitreißend und berührend.“ Dabei werde die biblische Botschaft „sicher eindrücklicher transportiert, als es je eine klassische Botschaft könnte“, ist Fasching überzeugt.

Wie Fasching ist auch der Wiener Superintendent Matthias Geist aktiv bei Aufführungen dabei. So liest er in dem Stück „Gefängnisseelsorge“ Briefe von Gefangenen an ihn vor. „Meine erste Idee war, die Erfahrungswelt der Gefangenen und ihrer Angehörigen mit biblischer Botschaft aus Jesu Leidensweg zu verbinden. Und dann gab es erste Versuche in der Gefängnisseelsorge, das szenisch und musikalisch ins Bild zu setzen“, erklärt Geist. Den Superintendent beeindrucke, dass so „authentische Zeugnisse hautnah“ an ihn herangetragen werden.

Die Gage für das Ensemble liegt bei 850 Euro. Dabei wird immer um einen Eigenanteil gebeten, der zwischen 200 und 600 Euro liegt. Die restliche Summe wird meist von Bildungswerken oder durch das Kirchenentwicklungsprojekt „Aus dem Evangelium leben“ finanziert.

Links:

• Theatergottesdienst-Homepage
• Maria Magdalena - Theatergottesdienst in KITZBÜHEL am 23.03.2025 um 17 Uhr
• Starke Frauen der Reformation - Katharina v. Bora & Sofie Scholl in KUFSTEIN am 19.10.2025 um 17 Uhr
• Der Text stammt aus dem Artikel aus evang.at.