Debatte: Der Kirchenbeitrag bleibt steuerlich absetzbar!

Debatte: Der Kirchenbeitrag bleibt steuerlich absetzbar!

Debatte: Der Kirchenbeitrag bleibt steuerlich absetzbar!

# Evangelisches Leben

Debatte: Der Kirchenbeitrag bleibt steuerlich absetzbar!

Die jüngsten Pläne der FPÖ, im Zuge der Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP die steuerliche Absetzbarkeit des Kirchenbeitrags abzuschaffen, haben breite Diskussionen ausgelöst. Besonders die Religionsgemeinschaften und gemeinnützige Vereine kritisieren diese "Verhandlungsmasse" scharf.

Hintergrund der Debatte

Aktuell können Kirchenmitglieder in Österreich jährlich bis zu 600 Euro ihres Kirchenbeitrags steuerlich absetzen. Dies wurde 2024 von 400 auf 600 Euro erhöht, um die gesellschaftliche Bedeutung der kirchlichen Arbeit zu unterstreichen. Die FPÖ sieht darin jedoch eine verfehlte Subvention und möchte diese Steuerbegünstigung streichen.

Kritik der Kirchen und Hilfsorganisationen

Der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, bezeichnete die geplante Maßnahme als »völlig untaugliches Mittel« zur Budgetkonsolidierung. Er betonte, dass die durch Kirchen und Vereine erbrachten sozialen Leistungen den Staat entlasten. Würde die Absetzbarkeit entfallen, könnte das viele Angebote gefährden.

Auch die Caritas sieht die Pläne als Angriff auf den gemeinnützigen Sektor. Die Generalsekretärin Anna Parr warnte vor einer »massiven Schwächung« von Hilfsprojekten, da ein Teil der Kirchenbeiträge direkt in soziale Projekte fließt.

Evangelische Position

Die Evangelische Kirche in Österreich setzt sich seit langem für die steuerliche Gleichbehandlung von Kirchenbeiträgen ein. Bereits 1986 forderte die Generalsynode eine vollständige Absetzbarkeit, wie sie etwa für Gewerkschaftsbeiträge gilt. Sie betont, dass der Kirchenbeitrag eine gesellschaftlich wertvolle Abgabe sei und daher steuerlich nicht schlechter gestellt werden dürfe.

Mögliche Auswirkungen

Sollte die steuerliche Absetzbarkeit fallen, könnte dies spürbare Folgen haben:

  • Kürzung der Pfarrstellen durch weniger Kirchenbeiträge: Weniger Anreiz für Beitragsleistungen bedeuten letztlich Kürzungen von Pfarrstellen.
  • Gefährdung sozialer Projekte: Viele karitative Programme sind von diesen Mitteln abhängig.
  • Belastung des Staates: Soziale Hilfsangebote der Kirchen entlasten den Sozialstaat.
  • Schaden für Tourismus: Klöster und kirchliche Kulturgüter verlieren Finanzierung.

Fazit

Die Debatte zeigt, dass die steuerliche Absetzbarkeit des Kirchenbeitrags weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen hat. Sie stärkt nicht nur die finanzielle Grundlage der Kirchen, sondern auch deren soziale und kulturelle Arbeit. Zudem könnte man der FPÖ unterstellen, dass sie kritische Stimmen aus der Zivilgesellschaft - ob NGO oder Kirchen - systematisch bekämpfen und schwächen möchte. Aus evangelischer Sicht wäre eine Abschaffung jedenfalls nicht nur ungerecht, sondern auch volkswirtschaftlich nachteilig.


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