Taufe: Ein Erfahrungsbericht

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Taufe: Ein Erfahrungsbericht

Ein Baby willkommen zu heißen...

...ist wohl die größte Freude und größte Herausforderung im Leben. Man kümmert sich 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche darum, dass dieses kleine Wunder alles hat was es zum Leben, Lieben und Wachsen braucht. Viele wichtige Entscheidungen stehen an, die Eltern nach bestem Wissen und Gewissen für ihr Kind treffen müssen – eine davon ist die Frage des Glaubens. Wer sich dafür entscheidet, sein Kind im Glauben an Gott aufwachsen zu lassen, hat die Möglichkeit, es in der Kirche taufen zu lassen.

Für alle, denen es so ergeht wie uns - dass sie vor der Taufe des eigenen Kindes noch bei keiner evangelischen Taufe zu Gast waren – möchte ich hier einen kleinen Erfahrungsbericht/Ablauf schildern.

Wo fängt man an?

Wie bei vermutlich fast allen wichtigen kirchlichen Ereignissen – bei unserem Pfarrer! Ein Anruf oder Email genügt und Pfarrer Thomas Müller weiß Bescheid, dass es eine Taufe zu planen gibt. In unserem Fall haben wir auf unsere Email mit der Anfrage umgehend eine sehr enthusiastische Antwort erhalten, die Pfarrer Thomas Müller direkt aus dem Urlaub geschickt hat. Ich weiß, sowas darf man nicht erwarten, denn Urlaub soll wirklich Urlaub sein, aber es sei hier lobend erwähnt. Wir wussten also, dass unsere Bitte eingegangen war und bekamen umgehend Terminvorschläge in dem von uns angefragten Zeitraum.

Da war auch schon die erste Entscheidung zu treffen – wollen wir eine Taufe im Kreise der Familie oder im Gottesdienst? Das war schon mal gar nicht so einfach, eine private Tauffeier ist vielleicht etwas persönlicher gestaltbar, bei einer Taufe im Gottesdienst feiern mehr Menschen mit und einiges an Organisation, zB die Musik, entfällt, weil diese ja für den Gottesdienst sowieso vorhanden ist. Wir haben uns schlussendlich für eine Taufe im Kreise von Familie und Freunden entschieden und waren damit mehr als zufrieden.

Und weiter geht es mit den Entscheidungen…

Damit war ein wichtiges Detail schon einmal geklärt und wir vereinbarten einen persönlichen Termin ca. 2 Wochen vor der Taufe. Pfarrer Thomas Müller gab uns aber vorab schon einiges an Information und Entscheidungshilfen mit auf den Weg, über die wir uns in Ruhe zu Hause Gedanken machen konnten. Angefangen beim Taufspruch für unseren Sohn, das Taufversprechen für Eltern und Paten, die Fürbitten und natürlich die Musikauswahl… Wir waren überrascht und erfreut wie viel wir selbst mitgestalten durften.

Die Auswahl des Taufspruchs war wohl die Schwierigste, soll er unseren Sohn doch ein Leben lang begleiten. Mit Hilfe von Empfehlungen und einer sehr nützlichen Internetseite erstellten wir gemeinsam mit der Taufpatin eine Auswahl. Im persönlichen Gespräch mit unserem Pfarrer trafen wir dann die finale Entscheidung.

Leichter fiel uns die Auswahl des Taufversprechens, die „modernste“ und offenste Variante gefiel uns auf Anhieb am besten. Es hätte aber auch andere Varianten zur Auswahl gegeben, für alle die es lieber ganz traditionell möchten. Für die Fürbitten bekamen wir ebenfalls ein paar Beispiele übermittelt, wir durften aber verändern, ergänzen und selbst gestalten.

Darf es ein bisschen extra sein?

Zu einer Feier gehört Musik, besonders in unserer Familie! Wir freuten uns, eine junge Musikgruppe für die Gestaltung der Taufe gefunden zu haben. Auch die Organisation der Musik lief schnell und unkompliziert ab, wir teilten Pfarrer Müller unsere geplanten Lieder mit und er arbeitete sie in den Ablaufplan ein. Dass die Musikgruppe früher Zugang zur Kirche brauchte um aufzubauen, war auch kein Problem – das wurde direkt zwischen Pfarrer und Musik geklärt und brauchte uns gar nicht zu kümmern. Der Vorschlag unseres Pfarrers, ein Lied alle gemeinsam zu singen, gefiel uns sehr. Wir vereinbarten das mit der Musikgruppe und gestalteten ein schönes Textblatt für jeden Taufbesucher. Eine kurzfristige Änderung der Musikauswahl, durch ein zusätzliches Lied, das wir als ganz persönliches Geschenk aus der Familie bekamen, wurde gleich ergänzt und eingebaut.

Und noch einen weiteren Programmpunkt gab es aus den eigenen Reihen. Eine gute Freundin hatte ein kleines Ritual für die Taufe gestaltet, in dem jeder Teilnehmer einen „Gutschein fürs Leben“, in Form von gemeinsamen Aktivitäten an unseren Sohn verschenken durfte. Dieser Vorschlag wurde von unserem Pfarrer mit Begeisterung aufgegriffen und ebenfalls in den Ablauf integriert.

Ein weiteres persönliches Element waren die Gegenstände, die wir zur Taufe mitbringen durften. In unserem Fall war das eine Taufkerze, ein geliebtes Stofftier und eine Erinnerung an all jene Familienmitglieder, die wir bei diesem freudigen Anlass vermissten.

Das persönliche Gespräch

Das persönliche Gespräch mit Pfarrer Thomas Müller war für uns ein sehr wichtiger Bestandteil der Taufvorbereitungen. Gemeinsam füllten wir das Antragsformular fertig aus, gingen den Ablauf durch und trafen letzte Entscheidungen, wie z.B. die endgültige Wahl des Taufspruchs und wer Aufgaben wie Evangelium oder Fürbitten lesen übernehmen sollte. (Den Paten sei empfohlen bei diesem Gespräch dabei zu sein, sonst könnte es passieren, dass sie öfter auf der ToDo Liste landen). Auch holte sich Thomas Müller Inspirationen für seine Predigt, stellte uns Fragen zu unserem Sohn, unserer Familie, gemeinsamen Interessen und Prioritäten. In diesem Gespräch wurdne alle Teile der Feier zusammengesetzt und fixiert, danach fühlten wir uns gut vorbereitet.

Die Taufe selbst…

… war ein ganz besonderer Tag für uns. Unser Kleiner hat die ganze Feier aufmerksam verfolgt und hing an den Lippen des Pfarrers, als ob er wüsste, dass es um ihn ging. Bei der Taufe selbst hat er sich ganz still verhalten – wohl weil Pfarrer Thomas das Wasser extra für ihn warmgestellt hatte – und alle Besucher waren begeistert von der schönen und persönlichen Gestaltung der Feier. Für uns war es wichtig, unseren Sohn vor Gott und seiner engsten Familie willkommen zu heißen und es hätte nicht schöner, besinnlicher und freudiger sein können.

Nicole Miggitsch

(Dieses Artikel ist aus unserem Gemeindebrief)

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